Wenn sich zum Ende der Faschingssitzung der Vorhang auf der Bühne öffnete und der Präsident zur Anmoderation seinen Vertreter geschickt hatte, wussten nicht nur Eingeweihte, dass ein weiterer Höhepunkt des Abends bevorstand:
Blitzlichtgewitter, wilder Applaus, die Frauen stehen auf den Stühlen, sämtliche Aufzeichnungsgeräte surren, die Musik fetzt aus den Lautsprechern, die Scheinwerfer ziehen ihre Bahnen durch den ausverkauften Saal, die Stimmung kocht nahe dem Siedepunkt und Einzug hält die heimliche Zierde des NKA:
Über 30 Jahre existierte im NKA ein traditionelles Männerballett. Ab Ende September des Vorjahres bis zum 1. Auftritt in der Faschingskampagne wurde wöchentlich ein Mal trainiert. Die Auftritte und der anschließende Beifall der Zuschauer bedeuteten für die Trainerin und die Männer eine Bestätigung für ihre Arbeit, Mühe und den Fleiß, den sie in die manchmal nicht auf den ersten Blick erkennbare Choreographie gesteckt hatten. Doch für jeden Einzelnen im Männerballett hatten allein schon die wöchentlichen Übungsstunden eine ganz eigene Bedeutung: Sie boten die Möglichkeit des kurzfristigen Abschaltens vom Alltag. Die ganze Woche über harrten die im Berufsleben stehenden Männer bis zum Donnerstag Abend aus, um in entspannter Runde das Tanzbein zu schwingen und ein paar Schoppen zu trinken.
Auch über die Gemeindegrenzen hinweg hatte das Männerballett während der heißen Faschingsphase Auftritte. In der Frankfurter Domgemeinde, in Wiesbaden Rambach, oder in der Katholischen Pfarrgemeinde in Goddelau waren sie viele Jahre gern gesehene Gäste. Vielleicht findet sich in Zukunft wieder ein Männerballett zusammen, um an seinen grazilen Bewegungen hart zu trainieren und zu arbeiten, um ihrem diesbezüglichen Vorbild in der Tierwelt, der Gazelle, näher zu rücken. Oder wie heißt das graue Tier mit dem langen Rüssel…?
Über neue Mitglieder für unser Männerballett freuen wir uns immer.
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